Seit 1983 hat das Querflötenensemble Vienna Flautists bedeutende Werke der Klavier- und Streicherliteratur für Flötenensemble arrangiert und unter dem Motto „Große Musik quer gespielt“ in zahlreichen Konzerten zur Aufführung gebracht.
Das Ensemble bestand durchgehend aus acht Flötistinnen und Flötisten – von der Piccoloflöte bis zur Kontrabassflöte – und zeichnete sich durch seine besondere Klangvielfalt und sein innovatives Repertoire aus.
Mittlerweile ist es gelungen, diese Arrangements Stück für Stück bei Universal Edition zu veröffentlichen. Die Sammlung umfasst bereits über 20 Werke – von der Renaissance bis zur Avantgarde.
Zentrales Anliegen des Ensembles war es stets, herausragende Kompositionen auszuwählen, die sich für die Umsetzung mit Flöten eignen – oft mit dem Ergebnis, dass die Werke in einem neuen, bereichernden Licht erscheinen. Die Präsentation der verschiedenen Flöten in unterschiedlichen Größen ist für das Publikum nicht nur klanglich faszinierend, sondern auch visuell ansprechend und kann auf Wunsch charmant moderiert werden.
Die Auseinandersetzung mit Literatur, die im herkömmlichen Flötenrepertoire selten oder gar nicht vorkommt, fördert das künstlerische Verständnis und lädt zur Entdeckung neuer Klangfarben ein.
Als ehemaliges Mitglied der Vienna Flautists – das Ensemble beendete seine aktive Laufbahn im Jahr 2016 – kann ich sagen, dass es ein großer Genuss war, in die Rolle der Mittel- und Bassstimmen zu schlüpfen und an der Perfektionierung des orgelartigen Gesamtklangs hinsichtlich Intonation und Dynamik mitzuwirken.
Die bisher veröffentlichten Werke wurden auf einer LP sowie zahlreichen CDs eingespielt. Hörbeispiele zu jedem Stück finden sich auf der Website der Universal Edition.
Überblick über die bisher veröffentlichten Werke (in historischer Reihenfolge):
- John Dowland: Lachrimae Coactae
- J.S. Bach: Ricercar a 6 aus dem Musikalischen Opfer
- Antonio Vivaldi: Die vier Jahreszeiten
- Concerti in G, A, e, h, C RV 114 und C RV 117
- W.A. Mozart:
- Divertimenti KV 136 und 137
- „Orgelwalzen“ KV 608, KV 616, KV 594
- Andante und Variationen KV 501
- Gioachino Rossini:
- Aus 6 Sonaten a quattro: Nr. 1 in G-Dur, Nr. 2 in A-Dur, Nr. 3 in C-Dur, Nr. 6 in D-Dur
- Claude Debussy:
- Petite Suite: En bateau – Cortège – Menuet – Ballet
- Suite bergamasque: Prélude – Menuet – Clair de lune – Passepied
- Gabriel Fauré: Dolly Suite
- Johann Strauß: Chinesischer Galopp
- N. Rimsky-Korsakow: Hummelflug
- Alexander Rahbari: Beirut (1985)
- Wolfgang Puschnig: Breath of Life (1997)
Alle Werke können auch in größerer Besetzung – bis hin zum Flötenorchester – aufgeführt werden. In den kommenden Monaten werden weitere Arrangements veröffentlicht.
Mehr Informationen sowie Klangbeispiele finden Sie unter:
https://www.universaledition.com/Personen/Gisler-Rahbari/
https://www.universaledition.com/Personen/Rahbari-Gisler/
Bei fehlenden tiefen Flöten kann auch das MicroCork-System eingesetzt werden:
https://tomasifloete.eu/tonabnehmer/
Die Vienna Flautists freuen sich sehr, dass andere Flötenensembles nun Zugang zu ihrem Repertoire erhalten – eine wertvolle Bereicherung für Unterricht und Konzertleben gleichermaßen.
Barbara Gisler-Haase
www.floete.at | www.universaledition.com
Barbara Gisler-Haase ist emeritierte Professorin für Flöte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
1974 wurde sie Preisträgerin des internationalen Wettbewerbs „Prager Frühling“. 1983 gründete sie das Ensemble Vienna Flautists, 1997 folgte die Gründung des Jubal Trios Wien (Flöte, Violoncello und Klavier).
Sie ist konzertant mit beiden Ensembles aktiv und hat mehr als 15 CDs aufgenommen.
Als Autorin veröffentlichte sie die mehrbändige Flötenschule „Magic Flute“ sowie die Reihe „Fit for the Flute“.
Internationale Kurs- und Jurytätigkeit ergänzen ihr künstlerisches Wirken.
Im Jahr 2009 war sie Mitentwicklerin einer neuartigen Anfängerflöte nach dem „Wave-Line“-Prinzip, die mit dem Red Dot Award sowie dem Houska-Preis Anerkennungspreis ausgezeichnet wurde.
Barbara Gisler-Haase leitete das Leonard Bernstein Institut für Blas- und Schlaginstrumente bis 2015.
Im Oktober 2015 wurde sie zur Vizerektorin für Lehre, Kunst und Nachwuchsförderung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ernannt – eine Funktion, die sie mit 30. September 2023 niederlegte.
Seither widmet sie sich wieder verstärkt flötistischen Themen. Unter anderem wird das Repertoire der Vienna Flautists laufend erweitert und bei Universal Edition veröffentlicht.

